Austrian Selection 1982:
Wallner & Licha - "Tagebücher"
Tagebücher
Im Tagebuch der Hoffnung steht meine Angst geschrieben
Dass alles, was mir wert ist, ich nach und nach verlier'
Im Tagebuch der Trauer ist Freude mir geblieben
Für Sterne, die versunken, erscheinen neue mir
Doch keines meiner Bücher les' ich ein zweites Mal
Und nie steig' ich vom Hügel zurück ins selbe Tal
Denn nie hab' ich geweint mehr als damals zu Neujahr
Als ich nicht Zukunft wünschte, sondern, was gestern war
Im Tagebuch des Friedens seh' ich drohende Zeichen
Wie dunkelgraue Wolken vom Tode ziehen hier
Im Tagebuch des Krieges muss jeder jedem weichen
Zerrissen sind die Seiten, durch Helden dumm wie wir
Hätt' ich im Buch gelesen, was damals uns zerstört
Hätt' ich gelernt von früher, hätt ich auf dich gehört
Ich müsste heut nicht sterben vom Feuer schwarz gefärbt
Hätt ich von meinen Kindern nicht nur den Trotz geerbt
Noch ein Buch will schreiben von Sonne und von Regen
Vom Meer, das meine Seele und meinen Geist umspült
Dann möcht' ich meine Hände in deine Hände legen
Dein Herz laut schlagen hören, das tief mit mir gefühlt
An Freude will ich denken, die niemanden vergisst
Die nicht großmüt'ge Taten am eig'nen Vorteil misst
Von Freiheit will ich schreiben, die niemаnden bekehrt
Die nicht durch ihre Dummheit sich selbst und uns zerѕtört
Artist | Wallner & Licha |
Title | Tagebücher |
Title (English) | Diarys |
Songwriter | Otto Licha |
Language | German |